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Stadtuniversität UZH

Europäische Tage des Denkmals: Hereinspaziert!

Karin Salm, Christoph Gantenbein, Roger Strub, Christine Binswanger, Bernd Nicolai (Bild: Juliet Haller, Amt für Städtebau der Stadt Zürich)

 

 

Am 14. und 15. September hat ganz Europa seine Denkmäler gefeiert. 53 000 Besucherinnen und Besucher haben am Samstag und Sonntag an über 1000 Veranstaltungen der Europäischen Tage des Denkmals teilgenommen. Auch die Universität Zürich hat ihre geschichtsträchtigen Gebäude gezeigt.

Die Projektpartner des Hochschulgebiets Zürich Zentrum (HGZZ) haben gemeinsam mit der kantonalen Denkmalpflege des Kantons Zürich rund ein Dutzend Veranstaltungen angeboten. Unter dem Motto «Farben – Couleurs – Colori – Colurs» luden sie dazu ein, das baukulturelle Erbe des HGZZ in all seinen Farben und Formen kennenzulernen.

Besonders aufgefallen an der Universität Zürich (UZH) sind die Podiumsdiskussion zum Thema «Identität, Schutz und Entwicklung im HGZZ» sowie die Führungen zu den eingesenkten Innenhöfen der Hochschulbauten und dem «Pavillon Stockargut» der UZH. Auf der Polyterrasse hat die UZH gemeinsam mit Ihren Projektpartnern Universitätsspital und ETH Zürich einen Infostand eingerichtet. Inhalt waren die im «Weissbuch» festgehaltenen Entwicklungsleitsätze für das HGZZ.

Die Stadt lebt

An allen Veranstaltungen wurde klar: Baukultur ist ein Stück Menschheitsgeschichte. Sie geht weit über die architektonische Gestaltung hinaus und umfasst auch den Städtebau und das Leben, das in einer gebauten Umwelt stattfindet. Es ist daher wesentlich, dass Bauherren und Architekten achtsam mit der historischen Stadt umgehen. Gleichwohl ist es wichtig, dass die Stadt durch eine ‘Störung’, etwa durch ein neues Element, immer wieder erneuert und weiterentwickelt wird.

Dies kam auch an der moderierten Podiumsdiskussion im eingesenkten Hörsaal KO2-F-180 der UZH zum Tragen. So bekräftigten Protagonisten der beiden Architekturbüros Herzog & de Meuron und Christ und Gantenbein, dass jedes (architektonische) ‘Entwerfen’ mit einer sorgfältigen Interessenabwägung einhergehe. Diese führe mitunter auch zum ‘Verwerfen’ von Ideen, weil sie nicht in den vorgesehenen ‘Raum’ passen. «Wir haben für unseren Projektvorschlag zum FORUM UZH ein sehr verhaltenes städtebauliches Repertoire gewählt», erläuterte Christine Binswanger, Senior Partner vom Büro Herzog & de Meuron, «der helle, mineralische Bau setzt sich mit den historischen Nachbarsbauten auseinander». Roger Strub, Ressortleiter von der Kantonalen Denkmalpflege, bestätigte, dass sich die Formensprache und das Material der geplanten Neubauten gut ins Quartier einfügten.

Bernd Nicolai, Kunsthistoriker aus Bern, zeigte sich überzeugt, dass Zürich mit der Neugestaltung des Hochschulgebiets die einmalige Chance erhalte, europaweit Massstäbe für die Architektur zu setzen.