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Das Schlüsselprojekt auf dem Campus Irchel ist das «PORTAL UZH». Seine Erstellung spielt eine zentrale Rolle für die mittel- und langfristige Entwicklung des gesamten Campus.
Es ist der Schlüssel für die Instandsetzung der älteren Bauetappe UZI 1 und stellt die Funktionsfähigkeit des Teilgebiets Irchel-Mitte sicher.
Die Erstellung des Sockelbaus bildet dabei die Grundlage für die Erneuerung der alten Campustechnikanlagen am Irchel. Aktuell befinden sich diese in der 35-jährigen Bauetappe UZI 1 und garantieren von dort die Zufuhr von Wärme, Kälte, Licht, Luft und Wasser für den gesamten Campus. Eine Sanierung ist dringend notwendig. Damit der Forschungs- und Lehrbetrieb während dieser Zeit nicht zum Erliegen kommt, müssen die Anlagen an einen anderen Ort, nämlich im Sockel vom «PORTAL UZH», neu gebaut und anschliessend abgelöst werden. Zusätzlich ermöglicht der Sockelbau die Modernisierung der veralteten Campuslogistik und die Anbindung an das geplante Campusweite Anergienetz.
Mit dem zusammenhängenden Gebäudekomplex (Y10, Y51) auf dem Sockel werden zudem die ebenfalls für die Sanierung zwingend notwendigen Rochadeflächen für die Forschungsflächen bereitgestellt.
Der Neubau des Architekturbüros EM2N zeigt ein zusammenhängendes Haus, um Lehre und Forschung eng miteinander zu verknüpfen. Diese Grundhaltung zieht sich überzeugend durch alle weiteren wichtigen Entwurfsentscheidungen hindurch. Der zweigeschossige Eingangsbereich mit Terrasse verbindet die Trakte, was die Absicht, ein Haus zu schaffen, unterstreicht und die Frontwirkung verstärkt. Die Schaffung einer Hochterrasse als Interpretation der häufig vorzufindenden begrünten Höfe ist in ihrem Gebrauchswert sowohl für die Forschung wie auch die Lehre hochwillkommen und attraktiv. Generell ist die landschaftliche Einbindung geprägt von der Idee, ein Gebäude von einem Park ummanteln zu lassen. Die östliche Einbettung ist gut gelungen, die Wegbeziehungen sind gegeben.
Die Fassaden binden den Neubau in den Kontext ein, indem architektonische Themen der Bestandsbauten aufgenommen und überzeugend in eine neue Materialität überführt werden. Die grosse Stärke des Projektes entfaltet sich in seinem Inneren. Was aussen architektonisch zurückhaltend in Erscheinung tritt, eröffnet im Inneren eine kraftvolle Raumwirkung, die das Repertoire der Architektur von Max Ziegler auskostet und weiterentwickelt. Es sind der Hof mit Blick auf die Hörsäle, die vielfältigen Terrassen, die im Gegenlicht erscheinende Wendeltreppe, aber auch die kräftigen Dimensionen der Hybridkonstruktion, die überzeugende und facettenreiche Orte der Begegnung und Kommunikation anbieten.
Der Labortrakt wird über den querstehenden Verbindungstrakt an das Lehr- und Begegnungszentrum räumlich attraktiv angebunden. Die Laborplanung und die Ausarbeitung der unterschiedlichen Nutzungskonzepte sind stark. Die Anordnung sämtlicher Hörsäle ist programmatisch nachvollziehbar. Die Logistikvorgaben wurden weitgehend eingehalten. Die Abfolge der einzelnen Logistikbereiche ist gut aufeinander abgestimmt.
Ein besonderer Fokus wird auf Anpassbarkeit und Nutzungsoffenheit gelegt. Die Tragstruktur, als Raumregale mit Abfangebenen konzipiert, bietet je nach Anforderung unterschiedliche technische Talente, was zu ökonomischen Tragsystemen führt. Die Hybridkonstruktion überzeugt durch pragmatische Angemessenheit je nach statischer, räumlicher und technischer Situation. Nachhaltigkeit und Materialökonomie sind in eine sehr direkte und charaktervolle Architektursprache übersetzt, worin sich der Geist der Universität gut wiederfindet.