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Stadtuniversität UZH

Sporthallenprovisorium am Gloriarank – Nachhaltigkeit konsequent gedacht, geplant und umgesetzt

Während der Bauzeit des FORUM UZH fallen die Sporthallen an diesem Standort weg. Zur Überbrückung wurden nur ein paar Schritte weiter oben, am Gloriarank, neue Hallen errichtet. Der moderne Holzbau besticht nicht nur auf den ersten Blick. Er ist beim näheren Hinsehen ein Paradebeispiel für die konsequente Nachhaltigkeitsstrategie der Universität Zürich.

Den Bewohnerinnen und Bewohnern des Quartiers Fluntern ist es sicherlich aufgefallen: Der Neubau des Sporthallenprovisoriums am Gloriarank ging für ein Bauprojekt dieser Grösse nicht nur sehr schnell voran, er verursachte vergleichsweise auch wenig Baustellenverkehr und Lärm. Diese direkt erfahrbaren Vorteile des Baus sind aber nur ein kleiner Teil der vielen Vorteile, welche die nachhaltige Bauweise bietet. 

Die Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen und die UZH

Die Universität Zürich hat sich selbst zur Nachhaltigkeit verpflichtet und orientiert sich dabei an den 17 Zielen für die nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Diese sollen global und von allen Mitgliedsstaaten umgesetzt werden. Die Umsetzung liegt bei öffentlichen und privaten Organisationen, Unternehmen und Privatpersonen.

Wie die UZH diese Vorgaben realisiert, ist in ihrer Umsetzungsstrategie verbindlich festgelegt. Über die konkreten Massnahmen und Resultate legt sie in ihrem Nachhaltigkeitsbericht Rechenschaft ab.

Nachhaltigkeit im Betrieb – erneuerbare und saubere Energie

Während der rund 10 Jahre Nutzungsdauer der Hallen wird konsequent auf ressourcenschonenden Betrieb geachtet. So werden in der kalten Jahreszeit nur die Hallen und Garderoben beheizt. Treppenhaus, Technik und Geräteräume bleiben kalt. Im Sommer wird auf eine Klimaanlage verzichtet. Eine automatische Nachtauskühlung sorgt mit einfachen Luken und Fenstern für angenehme Temperaturen. Diese Massnahmen sind so clever wie einfach und bei entsprechender Planung eine echte Lowtech-Massnahme mit grosser Zukunft. Die wenige Energie, welche der Betrieb benötigt, stammt ebenfalls aus nachhaltigen Quellen. CO2-neutrale Fernwärme und Elektrizität aus erneuerbaren Energien kommen zum Einsatz – zum Teil sogar aus der eigenen Photovoltaik-Anlage auf dem Hallendach.

Nachhaltigkeit im Bau – Reuse vor Recycle oder gar Entsorgung

Die UZH orientiert sich am höchsten Standard punkto Nachhaltigkeit: an der Kreislaufwirtschaft. Dies bedeutet, dass einmal eingesetzte Materialien wiederverwendet werden können. Am Gloriarank führt dies allerdings keineswegs nur zu Recycling. Ganze 85 Prozent der Bausubstanz bestehen aus Elementen, die nach der Nutzungsdauer durch die UZH direkt wieder an einem neuen Standort aufgebaut werden können. Dazu kommen 10 Prozent, die sortenrein recycelt wieder in den Stoffkreislauf einfliessen. Nur gerade 5 Prozent müssen beim Neueinsatz ersetzt werden. Wiederverwenden vor Wiederverwerten ist hier die Devise. Für diese hervorragenden Werte mussten teils neue Wege in der Planung gegangen werden. Einige Erkenntnisse dieser Pionierleistungen, wie der komplett betonfreie Liftschacht oder das sehr betonarme Fundament, werden dabei sicher in vielen anderen Bauten wieder zum Einsatz kommen.

Nachhaltigkeit in der Gesellschaft – eine Halle für viele Nutzende

Während schon das FORUM UZH mit seinem offenen Konzept Ausdruck der Verbindung zwischen Universität, Stadt und Gesellschaft ist, wurden auch die provisorischen Sporthallen entsprechend umgesetzt. Die Mittelschulen nutzen die Hallen tagsüber, die Studierenden und die Mitglieder des ASVZ die restliche Zeit. So wird die knappe Ressource Raum optimal genutzt. Gerade in der Stadt Zürich mit ihrer hohen Dichte ist dies ein grosser Gewinn.

SDGs: Vom abstrakten Begriff zum konkreten Beispiel

Das Sporthallenprovisorium am Gloriarank der Universität Zürich bietet während der Bauzeit des neuen FORUM UZH Raum für die Mittelschulen, den ASVZ und die Studierenden. Sie sind ein gutes Beispiel für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie 2030 nach den SDG (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen.

SDG 12.5 Abfallvermeidung und Wiederverwertung

Nach der Nutzungsdauer von rund 10 Jahren können 85% der Bausubstanz in einem
neuen Sporthallenprovisorium an einem anderen Standort direkt wiederverwendet werden. Weitere 10% können sortenrein recycelt wieder in den Stoffkreislauf einfliessen. Das sind 95% Kreislaufwirtschaft.

SDG 7 Erneuerbare Energien und Energieeffizienz

Die Hallen werden nur selektiv in den Garderoben und im Sportbereich beheizt. Die dazu benötigte Energie kommt zu 100% aus erneuerbaren Quellen, ein Teil davon sogar aus
universitätseigenen Photovoltaikanlagen, eine davon direkt auf dem Dach des Gebäudes

SDG 7 Erneuerbare Energien und Energieeffizienz

Durch automatische Nachtauslüftung wird in der warmen Jahreszeit auf ökologisch
sinnvolle Weise für ein gutes Raumklima gesorgt.

SDG 13 Klimaschutz

Ein grosser Teil der Bausubstanz besteht aus wiederverwendbaren Elementen aus FSC-zertifiziertem Holz, welche in Langenthal vorgefertigt und am Gloriarank montiert werden. Der Einsatz von Beton wurde minimiert und damit auch ein erheblicher Teil an «grauer Energie» eingespart.

SDG 12.7 Nachhaltigkeit in der Beschaffung

Das gesamte Projekt wurde von Anfang an konsequent innerhalb der Nachhaltigkeitsstrategie der Universität Zürich geplant und ausgeschrieben. Im Betrieb wurde der Standard Minergie P Eco vorgeschrieben, welcher über 80 Kriterien von Energieeffizienz bis zur Baubiologie vorgibt. Für das ganze Projekt konnte mit 85% direkt wiederverwendbarer und 10% recyclebarer Bausubstanz eine Kreislaufquote von 95% erreicht werden. Ganz im Sinne der Leitlinie: «Generell ist stets dasjenige Produkt das nachhaltigste, das nicht beschafft und somit auch nicht hergestellt und nicht als Abfall entsorgt werden muss.»

SDG 8.4 Ressourceneffizienz in Konsum und Produktion

Nicht nur die Bauweise und der Betrieb schonen die Ressourcen. Auch das Nutzungskonzept ist ein gutes Beispiel, wie mit knappen Ressourcen verantwortungsvoll umgegangen werden kann: Durch gute Ausnützung. So können die Sporthallen tagsüber von den Mittelschulen und den Studierenden der Universität genutzt werden, abends und am Wochenende durch die Mitglieder des ASVZ und andere Organisationen. Somit steht noch mehr Personen in der Stadt hochwertige Infrastruktur zur Verfügung, ohne mehr Platz zu beanspruchen.

SDG 17 Wirksame öffentliche Partnerschaften

Durch den Bau des FORUM UZH wir ein neuer, sehr attraktiver Raum mitten in der Stadt Zürich geschaffen, der auch der breiten Bevölkerung zur Verfügung steht. Die in der Bauphase rückgebauten Sportanlagen werden durch das Sporthallenprovisorium am Gloriarank kompensiert. So finden die Sportlerinnen und Sportler der Mittelschulen, des ASVZ und der Uni­versität nur ein paar Schritte weiter modernste Infrastruktur für ihre Aktivitäten.

SDG 12.5 Abfallvermeidung und Wiederverwertung

Im ganzen Bau wurde zur Vermeidung von grauer Energie soweit möglich auf den Einsatz von Beton verzichtet. Sogar der Liftschacht besteht aus Holz – eine echte Innovation!

Interview mit Dalibor Malina

Weiterführende Informationen

Sporthallenprovisorium auf Durchreise

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Am Gloriarank steht ein neues, moderne Sporthallenprovisorium. So imposant der moderne Holzbau auch aussieht, er dient nur als Überbrückung: So lange, bis der Neubau des FORUM UZH der Universität Zürich (UZH) eröffnet wird. Wieso die Hallen viel mehr sind als nur ein Provisorium und wie das ganze Projekt in die Nachhaltigkeitsstrategie der UZH passt, erzählt der verantwortliche Projektleiter des kantonalen Hochbauamtes, Dalibor Malina, im Interview.

Baustellen-Zeitraffer des Sporthallenprovisoriums am Gloriarank

DIB KOM